Kampfstark nur im Kleinen

»Kampfstark nur im Kleinen« ist der Titel eines Beitrags in der Wochenzeitung Der Freitag, mit den wir uns in die Debatte um die Rolle von Berufs- oder Spartengewerkschaften einmischen, die in den letzten Wochen anlässlich des Lokführerstreiks und des geplanten Tarifeinheitsgesetzes hochgekocht ist. Unsere These: Berufsgewerkschaften wie die GDL haben neuen Schwung in die hierzulande wenig entwickelte Streikkultur gebracht und damit auch den Erneuerungsbemühungen innerhalb der DGB-Gewerkschaften Rückenwind geliefert. Doch so kampfstark die neuen Berufsgewerkschaften im Kleinen sind: Auf Fragen, die über die unmittelbaren Interessen der eigenen Klientel hinausgehen, haben sie meist keine Antwort – oder sie stellen die Fragen erst gar nicht. Man kann mit streikenden Lokführern oder Fluglotsen solidarisch sein – auch ohne im Organisationsmodell der Berufsgewerkschaft die Zukunft der Arbeiterbewegung zu sehen.

Hier der komplette Text auf der Freitag-Internetseite.

„Blogs machen unsere Arbeit einfacher“

Timm Boßmann, Betriebsrat bei der Verlagsgruppe Weltbild, über strategische Kommunikation im Internet und den Bedeutungszuwachs gewerkschaftlichen Bloggens. Das Gespräch führten Johannes Schulten und Jörn Boewe, Magazin Mitbestimmung, 11/2014

Warum ist es für Betriebsräte und aktive Gewerkschafter sinnvoll, Öffentlichkeitsarbeit über das Internet zu betreiben?

Information und Öffentlichkeitsarbeit sind die Grundlage jeder Interessenvertretung. Und das Medium mit der größten Reichweite ist das Internet. Deshalb ist es nur logisch, dort auch mit der betrieblichen Interessenvertretung präsent zu sein. Dazu kommt, dass ein Blog leicht zu bedienen ist. Verglichen mit dem Aufwand, den man für eine Betriebszeitung braucht, nimmt ein Blog nur zehn Prozent der Zeit in Anspruch. Weiterlesen

Die Starken mit den Schwachen

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) setzt auf die Solidarität von Seeleuten und Hafen­arbeitern. In Zeiten der Globalisierung inspirieren ihre Erfahrungen auch Gewerkschafter und Beschäftigte in anderen Branchen

Von Jörn Boewe, ver.di publik 07/2014

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Ein Stapel Dokumente liegt auf dem Tisch der Mannschaftsmesse des philippinischen Schüttgutfrachters „Mangan Trader III“: ein Tarifvertrag, Heuerabrechnungen, Überstundennachweise. Mit kritischem Blick prüfen Hamani Amadou und Stefan Kließ die Papiere. Der Kapitän ist freundlich, aber etwas nervös. Amadou ist Inspektor der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) in Rostock, Kließ ist Hafenarbeiter in Lübeck. In dieser Woche Anfang September hat sich Kließ, wie viele seiner Kollegen aus Ostseehäfen in Deutschland, Russland, den baltischen und skandinavischen Staaten, ein paar Tage frei genommen. Nicht um Urlaub zu machen, sondern um die „Baltic Week of Action“ zu unterstützen.

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