Charité-Beschäftigte wollen Pflegenotstand wegstreiken

„Diagnose: Heilung kaum mehr möglich“, heißt eine Geschichte von Jörn Boewe und Johannes Schulten in der heutigen Berliner taz. An Berlins Uniklinikum, der Charité, gehen die Krankenschwestern und Pfleger auf die Barrikaden. Am Montag und Dienstag soll gestreikt werden. Das Besondere: Es geht nicht um mehr Geld, sondern um mehr Personal.

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Grafitto am Campus Virchow-Klinikum der Charité, Berlin-Wedding, Amrumer Straße

Pflegekräfte zahlreicher Stationen der Charité haben – vermehrt in den letzten zwei  Jahren – »Notrufe« an ihre Vorgesetzten verfasst. Darin schildern sie, wie die Sicherheit der Patienten wegen Arbeitsüberlastung, Personalausdünnung und Leistungsausweitung immer stärker gefährdet wird. Von »Zeitdruck, Hetze und Eile am Patienten« ist da die Rede, von einer Situation wie auf einem »Verschiebe-Bahnhof« und einem »steigenden Risiko, Fehler zu machen«.

Um dies zu ändern, fordert die Gewerkschaft ver.di einen »Mindestbesetzungstarifvertrag«: Eine Pflegekraft soll auf einer Normalstation nicht mehr als fünf Patienten betreuen, auf Intensivstationen zwei. Nachts soll niemand mehr allein auf einer Station eingesetzt werden. Derzeit muss eine Pflegekraft in der Charité im Schnitt zehn, zwölf Patienten versorgen, auf einigen Stationen noch viel mehr.